Heilige Berge, Inspiring Mountains
Damavand 5.610m
Der heilige Berg im Iran, Elburs-Gebirge
Von Wind umtost – von
Rauch umwölkt
Quelle: wikipedia
Damāwand,
auch Demawend und Damavand (persisch: دماوند, sprich: Damåwand;
Dam-āwand bedeutet „frostiger Berg“).
Der Damavand liegt im Elburs-Gebirge, das
sich wie eine Mondsichel an die südlichen Ufer des Kaspischen Meeres schmiegt,
nur wenige Autostunden nördlich von Teheran. Der Vulkankegel überragt die
umliegenden Berge bei weitem und ist neben dem Kilimandscharo einer der
höchsten freistehenden Berge der Welt – und der höchste Vulkan Asiens. Als die
Gebirgskette des Elburs vor ca. 220 Millionen Jahren aufgefaltet wurde war die
geologisch starre Erdplatte des Hochlands starken Bruchbewegungen ausgesetzt wodurch
vor ca. 70 Millionen Jahren an den Rändern des Hochlands die Erdkruste aufbrach.
Magma trat aus und es bildeten sich Vulkane. Der höchste dieser erloschenen
Vulkane ist der Damavand. Sein Gipfel ist mit ewigem Schnee bedeckt, dennoch
stößt er immer noch Schwefeldämpfe aus.
In der zoroastrischen und persischen
Mythologie war der Damavand und sein Gebirge als Elburz oder Hara Berezait
bekannt - der kosmische Berg, der die ganze Erde umgab und aus seinem tiefsten
Inneren emporgestiegen war die Sterne zu übertreffen. In den Höhen des Elburz wuchs
die weiße Haomapflanze, die das Elixir der Unsterblichkeit hervorbrachte. Und dort
verborgen lag auch, jenseits des Einflussbereichs von Dunkelheit, Kälte und
Nacht, die Quelle des göttlichen Flusses, der das Wasser des Lebens zu Erde
brachte.
Mit dem Schwinden des Zoroastrismus und
dem Aufkommen des Islam wurde der Damavand zum Schauplatz irdischerer Legenden
und Heldensagen. Am bekanntesten ist die Geschichte des Drachen Azhi Dahaka,
auch als Sturmdämon und König Zahak bekannt - ein Tyrann dem junge Männer
geopfert werden mussten um die Schlangen, die aus seinen Schultern wuchsen zu
nähren. Dem Helden Fereydun gelang es schließlich das Volk des Iran von der
tausend Jahre dauernden Herrschaft des Tyrannen zu befreien. Fereydun, der in
der Geborgenheit des Elburs-Gebirges ausgewachsen war, stieg eines Tages von
seiner alpinen Zuflucht herab um Zahak zu besiegen. Er sperrte ihn in eine
Höhle am Damavand und kettete ihn an einen lebendigen Felsen.
Der Dichters Abū l-Qāsem-e Ferdousī, beschreibt
diese Geschichte im Šāhnāmeh, dem persischen Königsbuch:
„Am
Berg Demawand er legt’ ihn in Band.
…
Einen engen Ort er ihm dort erkor,
Eine Höhle, die sich grundlos verlor.
Da heftet er ihn mit Nägeln stark,
An Stellen, wo’s nicht traf das Mark,
Und schmiedet’ ihn so die Händ' an den Stein,
Daß lang' er müsst leben in Pein.“
Noch
heute geht die Legende, dass, wenn Zahak sich in seinem Berggefängnis krümmt
und stöhnt, der ganze Vulkan zittert und bebt, so als würde er gleich
ausbrechen.
Quellen: „Sacred Mountains of the World“ von Edwin Bernbaum,
„Sacred Mountains – Ancient Wisdom and Modern Meanings“ von Adrian Cooper,
„Damavand – Der höchste Berg Irans“ von Karl Gratzl und Robert Kostka und
Wikipedia, https://de.wikipedia.org/wiki/Dam%C4%81wand
Ein wunderbarer Film zur Einstimmung http://www.br.de/mediathek/video/sendungen/bergauf-bergab/bergauf-bergab-186.html